ERLEBNISSE

23.5.2016

Ärzte

Wenn man krank ist, lernt man natürlich eine Menge Ärzte kennen. Neben dem Allgemeinmediziner und betreuenden Fachärzten auch Ärzte im Krankenhaus und Vertretungsärzte. Ein Arzt ist auch nur ein Mensch wie jeder andere, und so gibt es sehr nette Ärzte, zurückhaltende, unfreundliche, sachliche und sehr menschliche.

Von einem dieser Ärzte möchte ich gerne erzählen - er war mein erster Neurologe, derjenige, der mich zum MR schickte und dann die Diagnose hätte stellen sollen. Naja, hat er auch, mehr oder weniger, er hat nur "Multiple Sklerose" nie wirklich ausgesprochen, mehr drum herum geredet. Auch wie diese "ja wahrscheinlich, vieles deutet darauf hin, aber so 100%ig kann man das nie sagen"-Diagnose mein Leben verändern wird, konnte oder wollte er mir nicht mitteilen. Nur, dass es eh ziemlich egal ist, was ich tue, bezüglich Bewegung, Ernährung, etc. Und dass es halt da entweder ein Medikament gäbe, das ich mir alle zwei Tage subkutan oder eines das ich mir wöchentlich intramuskulär injizieren könnte - ich solle es mir halt aussuchen. Doch trotz allem, was er mir nicht gesagt hat, ist mir das eine, was er mir gesagt hat, am stärksten in Erinnerung geblieben: dass ich hoffentlich nicht vorhabe, in nächster Zeit einen Kredit aufzunehmen, der in den nächsten 20 Jahren zurückzuzahlen wäre...

Ein Bekannter empfahl mir dann meinen jetzigen Neurologen. Dort werde ich so behandelt, wie es sein sollte: er nimmt sich Zeit für mich, erklärt mir alles, spricht offen über alle relevanten Themen, beantwortet meine Fragen... im Prinzip eine Selbstverständlichkeit, die aber leider nicht überall Realität ist.


18.5.2016

Das wohl schönste Erlebnis haben mir meine Kinder bereitet.

Es war ein Tag Ende Jänner, der Tag des Geburtstags meines Mannes. Ich wusste, dass ich den Tag im Krankenhaus verbringen würde... Untersuchungen, Diagnose, hoffentlich der Beginn einer Therapie. Mein Mann begleitete mich, für ihn ganz selbstverständlich. Ich sagte ihm, dass ich mir seinen Geburtstag anders vorgestellt hätte und wir ihn nachfeiern würden, aber er winkte nur ab. Am späten Nachmittag holte er mich ab, wir musste aber noch zu mir ins Büro fahren, eine Stunde Fahrtzeit, um meinen Laptop abzuholen, damit ich am nächsten Tag zuhause arbeiten konnte. Die Kinder waren mit meiner Schwiegermutter, die damals gerade ein paar Wochen bei uns verbrachte alleine.

Da kam ein Anruf vom "Großen": "Mama, macht euch keine Sorge wegen dem Abendessen. Wir gehen jetzt einkaufen, weil wir keine Milch mehr zuhause haben. Brauchen wir sonst noch was? Der Oma haben schon was zu essen hergerichtet....!" Ich war so erleichtert, so froh dass unsere Kinder schon so groß sind und so selbstständig mitdenken.

Doch die wirkliche Überraschung dann zuhause: die beiden hatten den Tisch wunderschön gedeckt, übersät mit Kerzen. Für Papa ein dreigängiges Abendessen gekocht (Reis in allen Variationen), sie waren sich nur nicht sicher, ob sie auch einen Wein herrichten sollen..... mir fehlen jetzt immer noch die Worte.... so viel Liebe, so viel Stolz, so viel Rührung kann ich mit den Buchstaben der Tastatur nur andeuten.... aber das Gefühl spüre ich heute noch!

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